Rückführbarkeit bei der Kalibrierung von Prüfgewichte der Standardserie ist entscheidend für die Gewährleistung der Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Messungen. Unter Rückverfolgbarkeit versteht man die Fähigkeit, ein Messergebnis durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichen mit einem anerkannten Standard zu verknüpfen. So wird die Rückverfolgbarkeit bei der Kalibrierung von Standardserienprüfgewichten sichergestellt:
Primärstandards:
Der Kalibrierungsprozess beginnt in der Regel mit Primärstandards, bei denen es sich um hochpräzise Referenzgewichte handelt, die auf nationale oder internationale Standards rückführbar sind, wie sie beispielsweise von nationalen Metrologieinstituten gepflegt werden.
Vergleichsketten:
Kalibrierlabore etablieren Vergleichsketten, indem sie die Prüfgewichte in einer Messreihe mit Primärstandards vergleichen. Dadurch entsteht eine nachvollziehbare Verbindung zurück zum Primärstandard.
Kalibrierzertifikate:
Kalibrierlabore stellen Kalibrierzertifikate aus, die die Rückführbarkeit der Prüfgewichte der Normserie dokumentieren. Diese Zertifikate enthalten Informationen über die verwendeten Referenzstandards und die bei der Kalibrierung befolgten Verfahren.
Nationale Metrologieinstitute (NMIs):
In vielen Ländern gibt es Nationale Metrologieinstitute (NMIs), die Primärnormale verwalten und die Rückverfolgbarkeit auf das nationale Messsystem gewährleisten. Kalibrierlabore können mit NMIs zusammenarbeiten, um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
Internationale Normungsorganisationen:
Kalibrierungsverfahren und -richtlinien werden häufig von internationalen Normungsorganisationen wie der Internationalen Organisation für Normung (ISO) festgelegt. Die Einhaltung dieser Standards gewährleistet Konsistenz und Rückverfolgbarkeit auf globaler Ebene.
Regelmäßige Neukalibrierung:
Prüfgewichte der Standardserie müssen regelmäßig neu kalibriert werden, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten. Die Kalibrierintervalle werden anhand von Faktoren wie der Nutzungshäufigkeit, den Umgebungsbedingungen und der erforderlichen Genauigkeit bestimmt.
Dokumentation der Verfahren:
Kalibrierlabore dokumentieren sorgfältig die Vorgehensweise beim Kalibrierprozess. Diese Dokumentation umfasst die verwendeten Instrumente, Umgebungsbedingungen und etwaige Anpassungen der Prüfgewichte.
Kalibrierungssoftware:
Einige Kalibrierlabore nutzen spezielle Software, um den Kalibrierprozess und die Dokumentation zu automatisieren. Diese Software kann dazu beitragen, Konsistenz und Genauigkeit bei der Aufzeichnung von Messergebnissen und Rückverfolgbarkeitsinformationen sicherzustellen.
Qualitätsmanagementsysteme:
Kalibrierlabore implementieren häufig Qualitätsmanagementsysteme (QMS), die internationalen Standards entsprechen (z. B. ISO/IEC 17025). Diese Systeme stellen sicher, dass die Rückverfolgbarkeitsverfahren klar definiert, dokumentiert und konsequent befolgt werden.
Buchungsprotokolle:
Kalibrierlabore können Prüfprotokolle führen, die eine chronologische Aufzeichnung der Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Kalibrierungsprozess ermöglichen. Diese Trails tragen dazu bei, Verantwortlichkeit und Transparenz bei der Rückverfolgbarkeit sicherzustellen.
Ringvergleiche:
Die Teilnahme an Ringvergleichen beinhaltet den Austausch von Prüfgewichten mit anderen akkreditierten Laboren. Diese Vorgehensweise trägt dazu bei, die Konsistenz der Kalibrierungsergebnisse zu überprüfen und die Rückverfolgbarkeit zu verbessern.
